Fünf Stunden, die es in sich hatten

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Am Freitag, den 30. August 2024 waren in der Zeit von 16:00 bis 21:00 Uhr nacheinander der Zinzendorfplatz, der Kirchgarten, der Kirchsaal sowie das Gelände und einige Gebäude der Herrnhuter Diakonie von 130 Menschen bevölkert, die freudig einer Einladung der Johann-Amos-Comenius-Schule Folge geleistet hatten. Allen diesen Gästen war Herrnhut vertraut, aber bei etlichen unter ihnen waren seit ihrem letzten Besuch Jahrzehnte ins Land gegangen. 

Unter dem Arbeitstitel „Das Wiedersehen“ hatte eine kleine Vorbereitungsgruppe erstmals ein Ehemaligentreffen für all jene auf die Beine gestellt, die irgendwann im Laufe der letzten fast 34 Jahre die Johann-Amos-Comenius-Schule besucht haben. Mitglieder dieser Planungsgruppe waren nicht nur aktuelle Mitarbeitende, sondern auch ein Lehrer im Ruhestand und drei ehemalige Schüler.

Bei der Durchführung waren zahlreiche weitere Mitarbeitende zu tatkräftiger Mitwirkung bereit.

Der Titel „Das Wiedersehen“ sollte sich als gut gewählt herausstellen, denn von der ersten bis zur letzten Minute war dieses Treffen von großer Wiedersehensfreude geprägt. Gesichter und Namen wurden erinnert, Umarmungen fanden statt, Kontaktdaten wurden ausgetauscht, die Lebenswege nach der Schulentlassung einander erzählt.

Viele der Ehemaligen waren in Begleitung ihrer Eltern, anderer Familienangehöriger oder Betreuern erschienen. Manche brachten ihre Ehepartnerinnen oder Ehepartner mit. Nicht wenige kamen aber auch allein zu dem Treffen. Und natürlich waren sowohl noch aktive als auch bereits in Rente befindliche Mitarbeitende einfach nur zu Gast. Die weitesten Anreisen erfolgten aus Niesky und Rothenburg.

Zu Beginn gab es Gelegenheit, an Schulführungen teilzunehmen oder im Kirchsaal Fotos anzuschauen, die die vergangene Schulzeit wiederaufleben ließen. Die anschließende Feierstunde im Saal war gefüllt von einer fröhlichen und integrativen Moderation, gemeinsamem Gesang, Auftritten der Sim-Sala-Singers (Bewohnerchor der Herrnhuter Diakonie), Zuordnungs- und Fragespielen sowie Bildern, Bildern, Bildern. Danach wurde gemeinsam rund um das neue Grillhäuschen im Gelände der Stiftung gegessen. Es gab nicht nur Herzhaftes vom Grill, sondern auch eine große Auswahl an Kuchen, die von den Schulklassen oder Mitarbeitenden gebacken worden waren. Das Angebot, bei der abendlichen Disco in der Arche zu tanzen, nahmen viele an. Discjockey war ein ehemaliger Schüler. Auch weitere Schulführungen fanden statt. Aber vor allem wurde miteinander geredet und in Erinnerungen geschwelgt.

Seit Bestehen der Schule haben knapp 350 Schulpflichtige hier ihr Zeugnis zur Schulentlassung enthalten. Dass sie nicht alle der Einladung zum „Wiedersehen“ folgen würden, war keine Überraschung, zumal wir zu vielen aus Gründen des Datenschutzes überhaupt keinen Kontakt herstellen konnten. Dies tat jedoch der Freude der Anwesenden keinen Abbruch.

Am Abend wussten wir: Irgendwann und sicher nicht erst in 30 Jahren werden wir erneut zu solch einem „Wiedersehen“ einladen.